Kanusegeln entwickelte sich in den 1870er Jahren parallel in Groß-Britanien und Kanada. Den Kanuten wurde das Paddeln zu langweilig und/oder zu anstrengend, worauf sie auf die Idee kamen, die Boote zu besegeln, um das Fortkommen zu erleichtern. Einer der ersten war der Schotte McGregor mit seinem Rob Roy Kanu, mit dem er quer durch Europa reiste. In der Folgezeit wurden mehrere beeindruckende Reisen auch von Deutschen mit diesen kleinen Booten unternommen. Exemplarisch möchte ich hier Kapitän Franz Romer (1936) und Dr. Hannes Lindemann (1956) mit ihren Atlantik Überquerungen in besegelten Faltbooten nennen. Seit den 1960er Jahren geht die Entwicklung im Kanusegeln jedoch immer mehr weg vom Wandersegeln hin zu mehr Wettkampf orientierter Segelei. Dies wird gerade auch in der Weiterentwicklung der Boote deutlich: Das International Canoe und der Taifun sind reine Turn- und Sportgeräte, die mit aberwitzigem Speed über das Wasser jagen. Damit haben unsere Segelkanus jedoch nichts zu tun.
In den 1930er und 1950 - 60er Jahren war Bremen, neben Berlin, eine Hochburg im Kanusegeln. Auf alten Bildern sieht man immer wieder besegelte Canadier auf Wümme und Hamme fahren. Auch diverse Regatten sind zumeist auf der Hamme in verschiedenen Canadier Klassen gesegelt worden. Meistens handelte es sich hierbei um Deutschcanadier in Wood&Canvas Bauweise mit einem 5qm großen Gaffelsegel. An diese Tradition möchten wir mit dem Segelcriterium wieder anknüpfen.